"Aus voller Überzeugung: Ja!"

Birgit Dietl-Benzin, Vorstandsmitglied der Deka, spricht im Interview über Werte in der Unternehmenskultur, die positiven Impulse von „Role Models“ für Frauen – und was der Weltfrauentag für sie bedeutet.

Heute ist Weltfrauentag – was bedeutet dieser Tag für Sie?
Birgit Dietl-Benzin: Der Tag ist für mich vor allem ein wichtiges Zeichen für die Gleichberechtigung. Und wir Frauen können stolz darauf sein, was wir in den vergangenen Jahrzehnten alles erreicht haben, gerade mit Blick auf Chancengleichheit und die berufliche und persönliche Selbstverwirklichung. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass es an vielen Orten der Welt anders aussieht. Und uns deshalb für diejenigen einsetzen, die für Frauenrechte weltweit noch jeden Tag kämpfen müssen.

Birgit Dietl-Benzin

Vorstandsmitglied der Deka

Ist die Deka eine attraktive Arbeitgeberin für Frauen?
Dietl-Benzin: Da sage ich aus voller Überzeugung: Ja. Wir haben in der Deka die Rahmenbedingungen und die Kultur dafür, das ist ganz entscheidend. So stärken zum Beispiel die Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie unsere Positionierung als attraktive Arbeitgeberin. Auch Netzwerke, Events und weibliche ‚Role Models‘ auf allen Ebenen tragen zur Identifikation mit den Werten unserer Unternehmenskultur bei – gerade was Offenheit, Veränderungsfähigkeit und Chancengleichheit betrifft. Bei der Deka sind wir da vorbildlich unterwegs: Wir haben seit Jahren einen Gleichstellungsplan mit klaren Zielen und arbeiten mit vereinten Kräften auch im Vorstand daran, um zum Beispiel Frauen gezielt in Führungspositionen weiterzuentwickeln – oder schon im Recruiting für die Deka zu begeistern. Aber Gleichstellung muss in alle Richtungen funktionieren. Das bedeutet, Vielfalt als Chance zu begreifen und Frauen wie Männer gleichermaßen zu fördern.
Wie wichtig ist der Erfahrungsaustausch für Sie?
Dietl-Benzin: Von Diskussionen und dem regelmäßigen Austausch in Netzwerken lässt sich viel lernen. Ich bin in mehreren Netzwerken für Frauen aktiv, in der Deka und in der Sparkassen-Finanzgruppe. Bei einer Veranstaltung der „Frauen in Führung“ innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe war im Januar Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu Gast im Trianon – ein beeindruckender Auftritt, von dem wir viele gute Impulse mitgenommen haben. Ich versuche, regelmäßig bei Veranstaltungen der Netzwerke dabei zu sein. Und ich engagiere mich als Mentorin und unterstütze Potenzialträgerinnen in der Deka als Coach. Diese Rolle ist mir sehr wichtig, motiviert mich und eröffnet mir immer wieder neue Perspektiven.
 
Auch die Aufgabe als Vorstandspatin für das Handlungsfeld „Nachhaltigkeit“ in der Managementagenda ist für mich spannend und bereichernd. So kann ich mit vielen engagierten Menschen aus ganz unterschiedlichen Einheiten der Deka zusammenarbeiten, die aktiv etwas bewegen wollen. Auch darin zeigt sich eine moderne und innovative Organisation. Entscheidend ist, dass diese Programme – ob Mentoring oder Projektinitiativen – nachhaltig wirken und ganz selbstverständlich in unserem Arbeitsalltag etwas verändern.

Wir Frauen können stolz darauf sein, was wir in den vergangenen Jahrzehnten alles erreicht haben, gerade mit Blick auf Chancengleichheit und die berufliche und persönliche Selbstverwirklichung.

Wie gelingt Ihnen ganz persönlich die Verbindung von Beruf und Familie?
Dietl-Benzin: Das ist eine tägliche Herausforderung, wie sie wohl alle Mütter und Väter kennen. Meine Haltung ist, trotz eines durchgeplanten Arbeitsalltags entspannt zu bleiben – und selbstverantwortlich zu agieren. Dazu gehört auch, Veränderungen zu akzeptieren und eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Familie zu finden.
 
Wir leben inzwischen in einer Zeit, die durch mobiles Arbeiten mehr Flexibilität mit sich bringt. So kann ich auch mal zuhause arbeiten oder bin eben mobil erreichbar, wenn ich gerade meine Kinder zum Sport bringe. Die inhaltliche Vorbereitung von Sitzungen lässt sich gelegentlich mit der Planung familiärer Termine verbinden – wo ich Unterlagen lese, ist letztlich für das Ergebnis nicht entscheidend.
Wichtig ist, die persönlichen Ressourcen im Blick zu behalten. Ich achte bewusst darauf, mich auch in herausfordernden Situationen nicht stressen zu lassen. Und wenn man Zeit für die Familie braucht, sollte man sie sich nehmen. Gelassenheit und eine positive Einstellung sind wichtig für die Work-Life-Balance – und auch Zeichen einer guten Unternehmenskultur.